
Über die vielen Kontakte zu anderen X308-Liebhabern, die über diese Seite entstehen, freue ich mich immer sehr. Und mehr als einmal ist es schon passiert, dass der Weg von der ersten, interessierten Email („Wie ist denn der XJ8 so?“) schließlich zum Kauf eines Fahrzeugs geführt hat!
Hier kommt nun ein lesenswerter Erfahrungsbericht von André aus Leipzig, der auch lange und intensiv nach „seinem perfekten X308“ gesucht hat:
Bekannte von uns haben seit Jahren einen Daimler, den sie (noch) fast als Alltags- und Reiseauto nutzen. Die Eleganz dieses Jaguars (darf man das zum Daimler sagen?) hatte uns schon immer gefallen. Ausschlaggebend für den Gedanken, selbst einen Wagen aus der Baureihe x308 zu besitzen und in das Oldtimeralter zu „überführen“ war jedoch ein Artikel in der Auto-Bild vom 17.02.2017. Von da an fing ich an zu recherchieren, mich in Foren einzulesen usw.
Was für ein Auto sollte es sein? Am Besten ein Daimler, für unserer Begriffe in einer klassischen Außenfarbe (grün-metallic) und in beiger Leder-Innenausstattung. Immer ein 4.0-Motor mit 284 PS, also kein Kompressor. Möglichst ab Baujahr 2001, wegen den Motorproblemen bei den älteren Baujahren und mit wenig Kilometern (und nachweisbar!) auf der Uhr. Die Historie des Fahrzeugs sollte weitgehend lückenlos nachweisbar sein, bei wenigen Vorbesitzern. In den gängigen Internetportalen fing ich an zu suchen. Dabei hätte ich nicht gedacht, das so wenig Daimler angeboten werden. Es waren nur zwischen 7 und 10 Autos zum Beispiel bei mobile.de.
Und, sollte mir das Glück hold sein? Ich fand einen Daimler (Bj. 1999 mit 120.000 km, ca. 12.000,- €) im Internet, genau nach unseren Vorstellungen. Nach einigen Mails hin und her wurden der Verkäufer und ich uns einig, dass sein Daimler auf der Hebebühne unseres ansässigen Jaguar-Händlers besichtigt wird. Ich war hocherfreut. Denn wenn ein privater Verkäufer weit nördlich von Berlin die Fahrt nach Leipzig auf sich nimmt, um sein Fahrzeug bei einem Händler bei uns vor Ort begutachten zu lassen, wird er nichts zu verbergen haben. Stillschweigend rechnete ich zu dem Angebotspreis noch eine Summe dazu. Sicher gibt es noch Kleinigkeiten, die es an dem Jaguar zu beseitigen gibt.
Um so größer war dann meine Enttäuschung an dem Verkaufstag. Der Verkäufer trat mit einer Arroganz, auch gegenüber dem Händler auf, als würde er mir mit seinem Auto ein Geschenk darbieten. Auf der Hebebühne kam dann die Wahrheit ans Licht. Der Vorderwagen war an den bekannten Stellen (Federholme, vordere Spritzschutzbleche, teilweise Längsträger) komplett durchgerostet. Die Karosserie (Türen Fahrerseite, hintere Tür, hinterer Kotflügel Beifahrerseite) laienhaft repariert und lackiert. Die hintere Stoßstange saß ebenfalls leicht schief. Der Jaguar-Händler schätzte das Auto als nicht verkehrssicher und als nur mit großem Zeit- sowie Geldaufwand reparabel ein. Der Verkäufer wurde mit jedem Mangel immer ruhiger und, wie sagt man so schön, immer kleiner. Nach der Händlerbeurteilung meinte der Verkäufer unter vier Augen zu mir, er wolle bei „Jaguar-Gath“ (unter Insidern bekannt) seinen Daimler aufarbeiten lassen und fuhr ohne Verkaufserfolg zurück. Bei meiner weiteren Suche im Netz ward dieser Verkäufer, geschweige denn sein Daimler, von mir nie wieder gesehen worden…
Dieses Erlebnis war eine große Lehre für mich bei meiner weiteren Suche.
Ich beschränkte mich nicht mehr nur auf Daimler, sondern bezog auch die Ausstattungslinie „Jaguar Sovereign“ in meine Suche mit ein. Nur an den Farben (außen grün-metallic, innen beige) hielt ich fest. Über den Suchzeitraum hin wurde ich dann farbmäßig großzügiger. Eine dunkle Aussenfarbe mit metallic sollte es sein, aber kein Schwarz. Innen war beige festgeschrieben. Woche für Woche sah ich in den einschlägigen Verkaufsportalen nach Angeboten. Nebenbei las ich in den verschiedenen Foren, um über den XJ8 mehr zu erfahren. Wo die Schwachstellen sind, was im „Kummerkasten“ am häufigsten auftritt.
Unter anderem kam ich so auch zu Deinem Blog, Michael.
Deine Anleitung zum Lampenwechsel im Radio / Klimaanlage zum Beispiel hat mir bereits sehr geholfen. Unter anderem beim Einbau der Bluetooth-Freisprecheinrichtun g. (Diese Anleitung von André darf ich hier in den kommenden Tagen dankenswerterweise auch veröffentlichen.)
Bei meiner Suche nach dem für uns passenden Jaguar bemerkte ich stets auch die zahlreichen Angebote von Denis Gath (Jaguar-Gath). Ja, sie waren teurer als die anderen Angebote. Aber immer stand in den Beschreibungen etwas von zwei Jahren Garantie auf Motor und Getriebe, da bei diesen Bauteilen die einschlägigen Mängel, je nach Baujahr, beseitigt seien. Also nachgedacht und überlegt. Im Gegensatz zu einem privaten Verkäufer muß ein Händler ja Garantie geben. Die „berüchtigtsten“ Fehler, wie Steuerkette, Wasserpumpe, Dachhimmel usw. waren bereits beseitigt. Was würden spätere Reparaturen kosten, vom Ärger ganz abgesehen? War also der Mehrpreis eventuell berechtigt?…
Schließlich wurde ich auf einen Jaguar Sovereign in grün-metallic und beige Innenausstattung aufmerksam, den Jaguar-Gath anbot. Baujahr 2001 mit nur 81.000 km und zwei Vorbesitzern. Dieser Wagen war schon einige Zeit im Netz. Vielleicht weil er als Raucherfahrzeug deklariert war, fanden sich kaum Interessenten? Unsere Wunsch-Farbkombination gab mir den Ausschlag, mit Herrn Gath Kontakt aufzunehmen. Wir telefonierten, schrieben Emails usw. Schließlich wurden wir uns handelseinig und ich neuer Eigentümer des Jaguars.
Den Kauf bereuen meine Frau und ich in den bisherigen Monaten des Besitzes dieses Wagens nicht.
Ein herrliches Auto in unseren Augen, besonders in dieser Farbkombination, die wir uns gewünscht hatten.
Natürlich gab es auch bereits einige Fehler zu beseitigen. Unter anderem der „berüchtigte“ Lampenausfall im Display der Klimaanlage, Warnungen „Motorsteuerung defekt“ (Hier ein Tipp, den ich woanders gelesen habe: Nacheinander alle Stecker an der Motorsteuerung abziehen, mit Kontaktspray einsprühen und wieder anstecken. Natürlich vorher die Batterie abklemmen. Hat wunderbar geklappt.) und andere Kleinigkeiten. An dieser Stelle möchte ich mich auch einmal bei Herrn Gath bedanken. Zu (fast) jeder Tageszeit konnte ich ihn nach dem Kauf mit meinen Fragen löchern. Herr Gath hat mir mit seinen Hinweisen und Anleitungen immer sehr geholfen! Auch Teile konnte ich bei ihm kaufen. Wir haben das Gefühl, unseren Wagen bei ihm in guten Händen zu wissen, wenn etwas passiert oder zur Wartung. Auch wenn dies für uns eine größere Anreise bedeutet.
Einige Ausfahrten unternahmen wir bis jetzt ebenfalls. Es ist für uns ein schönes Gefühl, das „Gleiten“ dieses Reisewagens zu spüren. Dabei interessieren uns keine „Geschwindigkeitsrekorde“. Das Wissen, man könnte, wenn man wollte beruhigt uns ungemein. Nein, für uns steht an erster Stelle bei diesem Auto der Genuss. Und der Wunsch, gemeinsam älter zu werden. Den Jaguar wollen wir pflegen und dabei so originalgetreu belassen, wie es geht.
Es soll einmal unser Oldtimer werden…

Danke euch und Michael für diesen spannende Story.
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem X308 ab Jg. 2001. Kann seine Erfahrungen aber nur bestätigen. Lasst euch viel Zeit, denn es lohnt sich und ihr spart damit auch
Geld. Oft muss man zusätzliche Investitionen tätigen, die man beim Kauf einfach nicht sah.
Vielen Dank, Gruss aus der Schweiz, Jürg
Hoi Jürg,
dann ist also aus dem grünen XJR im letzen Jahr doch nichts geworden? Wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und ein glückliches Händchen bei der Suche! Wir freuen uns dann eines Tages auf Deinen Erfahrungsbericht 🙂
Beste Grüße
Michael