Der zweite 7er BMW – Kennern bekannt als E32 – war ein Held meiner Jugend. Insbesondere der 750er war als erster Zwölfzylinder der deutschen Nachkriegsgeschichte für mich immer total faszinierend. Und gestern Nachmittag war ich drauf und dran, zuzuschlagen: Bei einer zufälligen Begegnung berichtet ein alter Bekannter, dass er nach Versterben seiner Eltern nun den Nachlass regeln muss. Dazu gehöre auch der 750i seiner Vaters, der seit zehn Jahren unberührt (!) in der Garage stehe.
Ich konnte nicht anders, als sofort mit ihm gucken zu gehen. Und siehe da, so stand er dort: Ein BMW 750i, Baujahr 1990, 1. Hand, rund 160.000 km, diamantschwarz metallic, Nappaleder silbergrau hell, und seit zehn Jahren nicht mehr gestartet worden.
Von einem Gebrauchtwagenhändler liegt ein Gebot über 4.500 Euro vor. Dafür hätte ich ihn haben können; ein Kauf mit Risiko… Optisch stand er gut da, aber natürlich darf man den Motor nach zehn Jahren nicht einfach so starten, das muss in einem behutsamen Prozess erfolgen (Flüssigkeiten wechseln, Öl in die Brennräume, Motor von Hand andrehen, etc.).
Wenn es gut läuft, bekommt man hier mit wenigen hundert Euro zusätzlichem Invest einen richtig guten 750i. Wenn es schlecht läuft, braucht man einen neuen Zwölfzylinder-Motor (was sich kaum lohnen dürfte).
Ich habe ganz kurz ganz intensiv darüber nachgedacht, war hin- und hergerissen. Am Ende hat aber die Vernunft gesiegt, zumal meine letzte automobile Anschaffung erst 3 Monate zurückliegt…
Ist das Fahrzeug noch zu verkaufen ?
Leider nein, er wurde direkt im Mai 2017 an einen Nachbarn verkauft. Rückblickend hätte ich ihn kaufen sollen!!