2 Kommentare

  1. Warum der V16 nicht kam ist hinlänglich bekannt: In den E32 passte er nicht rein, weil die Front zu kurz war. Der E32 war für die M30-Motoren vorgesehen. Erst durch das Eingreifen von Dr. Reitzle wurde die schon fertige Konstruktion um 4 cm verbreitert, so dass auch V-Motoren reinpassten. Aber eine Verlängerung des Vorderwagens hätte ein komplett neues Prototyping bedeutet und der E32 wäre 3-4 Jahre später gekommen. Das konnte sich BMW nicht leisten, da der E23 schon spürbar veraltet war. Die hier gezeigte Studie hatte keine Baumusterzulassung, weil der Vorderwagen verlängert war. Man hätte eine neue baumusterzulassung beim KBA erwirken müssen. Für eine Anzahl von vielleicht 1000 möglichen Absätzen völlig unwirtschaftlich. BMW war zu der zeit noch ein sehr kleiner Hersteller mit nur 3 Modellreihen und die Firma war gerade mal von den Irrwegen (Barockengel, Pullmannlimousine 505, Die Sportwagen 503, 507 und Bertonecoupe) der 50er und frühen 60er saniert. So einen Imageleuchtturm konnte sich BMW nicht leisten. Als der E38 kam, hatte die Welt sich weiter gedreht: Zunehmendes Umweltbewusstsein, die Erkenntnis dass der W140 600SE als zu hedonistisch wargenommen ´wurde (genau dieses Image versuchte BMW zu vermeiden), die Erkenntnis das der M70/73 durchaus Potential zu bis etwa 550 PS hatte und der Wunsch des neuen faktischen Markenchefs Reitzle, ALPINA Raum für einen eigenen Markt zu lassen (er sah ALPINA als Imageleuchtturm für BMW, außerdem war ALPINA ein wichtiger Innovationstreiber für BMW) führten zu der Entscheidung, es beim E38 beim M73B54 zu belassen. Hinzu kommt, das ein V16 weniger ruhig läuft als ein V12 und es auch technisch keinen Grund gab, auf 16 Zylinder zu gehen. Höchstens das Image der höheren Zylinderzahl war verlockend.

    1. Author

      Sehr interessant (und plausibel), vielen Dank für die ausführliche Erklärung!

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