Es ist beileibe kein neues Thema, weder in den gängigen Foren, noch für mich selbst: Der Rostbefall ist der Hauptfeind des X308. Ein kurzer Rückblick: Im August / September 2016 habe ich die Radläufe entrosten und nachbehandeln lassen (bei der Gelegenheit hatte ich gelernt, dass sich Karosseriebetriebe ihre Kunden anscheinend aussuchen können), und im Frühjahr 2017 wurden die beiden vorderen Radkästen neu aufgebaut – eine Operation, die alleine mich letztes deutlich in den vierstelligen Euro-Bereich geführt hatte.
Nach dieser Vorgeschichte war es an der Zeit, meinen Jaguar mal wieder auf eine Hebebühne zu stellen und von unten zu begutachten. Das Ergebnis: Nicht hoffnungslos, aber Handlungsbedarf ist gegeben.
Aber im einzelnen: Ab auf die Hebebühne an einem sonnigen Sonntagnachmittag, um bewaffnet mit einer Taschenlampe den Rostbefall zu inspizieren!
Die in den letzten beiden Jahren behandelten Stellen (alle Radläufe innen sowie die kompletten vorderen Radkästen) erweisen sich als rostfrei.
Es gibt aber erwartungsgemäß genügend Stellen, die alles andere als rostfrei sind. Hier sind zum Beispiel die Innenkanten der unteren Karosseriefalze links und rechts zu nennen:
Alles in allem sind die Falze noch an keiner Stelle durchgerostet, was gut ist, da ein Schweißen voraussichtlich nicht erforderlich ist; es ist aber dennoch dringender Handlungsbedarf geboten, um genau dies zu verhindern.
Ebenso sind viele Achsteile vom Oberflächenrost deutlich befallen. Auch hier gilt durchweg, dass dringend eine abrasive und danach konservierende Oberflächenbehandlung erforderlich ist, um den Rostbefall zu stoppen!
Andere Teile – wie zum Beispiel die Endtöpfe der Auspuffanlage, Getriebegehäuse oder Karosserieteile – erweisen sich erstaunlicherweise bislang noch als recht immun gegen den Rost.
Alles in allem fällt das Ergebnis erwartungsgemäß aus:
Der Kampf gegen den Rostbefall macht auch 2018 den wesentlichen Teil des jährlichen Budgets für den Unterhalt des X308 aus!
Glücklicherweise ist der Rostbefall an keiner Stelle „substanziell“, sondern bislang nur oberflächlich. Für einen langfristigen Erhalt des Fahrzeugs bedeutet das aber, das genau jetzt etwas getan werden muss. Diese Situation habe ich zum Anlass genommen, im deutschen Jaguar-Forum die Frage zu stellen, welche Spezialisten im Großraum Düsseldorf / Köln denn empfehlenswert sind (hier der Link zur Diskussion im Forum). Ich bin dem Tipp „Toni König“ in Köln gefolgt – hatte schon öfter von dieser auf Jaguar spezialisierten Werkstatt gehört und habe auch beim ersten Telefonat einen sehr positiven Eindruck gewonnen. Ich habe kurzfristig einen Termin bekommen, meinen Daimler V8 einmal gemeinsam auf der Bühne zu begutachten, und auch hier hat Toni König sich viel Zeit genommen. Erster Eindruck: Vielleicht nicht billig, aber sehr erfahren und professionell! In der Werkstatt standen noch einige andere ältere Jaguar, unter anderem ein weiterer X308, bei dem der Rost die Karossiere hier und da schon durchgefressen hatte…
Außer dem Rostbefall sind wir noch dem Quietschen des Vorderwagens beim Lastwechsel nachgegangen, was offenbar auf die Lager in der Aufhängung des vorderen Fahrschemels zurückzuführen ist. Mein Auto wird nun am 01.09. für 2-3 Wochen zu Toni König gehen und rundum behandelt. Kernpunkte der Rostbehandlung sollen eine Trockeneisbestrahlung sowie eine Wachskonservierung sein, sowie der Austausch der Lagerung des Fahrschemels. Ich bin guter Dinge, hier einen guten Partner gefunden zu haben!
Und noch eine Bemerkung am Rande: Zufällig habe ich am Nachmittag des selben Tages unser 2005er BMW E46 Cabriolét beim TÜV vorgeführt. Nach der ganzen Rostthematik beim Jaguar war ich natürlich gespannt, wie es hier in Sachen Rostbefall aussehen würde!
Beeindruckend – auch nach über 13 Jahren Fahrzeugalter noch ganz ohne Rost.
Es war eben schon immer etwas teurer, sich einen Jaguar zu leisten…
Ist dir eigentlich mal aufgefallen, dass dein Daimler ein Sportfahrwerk hat anstatt dem eigentlich Daimler-typischen Komfortfahrwerk?
Damit meine ich nicht nur die Stoßdämpfer, die ja mal getauscht wurden, sondern auch die Anti-Roll-Bar an der Hinterachse, die eigentlich nur bei Sport- und XJR-Modellen vorhanden sein sollte.
Hallo, nein, das wusste ich nicht! Woran sieht man denn, das dieses Anti-Roll-Bar verbaut ist? Viele Grüße, Michael
wenn du auf das Bild mit der Beschreibung „…der dringend entfernt werden muss, um schlimmeres zu verhindern…“ schaust, siehst du eine Stange, die die beiden hinteren Querlenker verbindet, das ist die hintere Anti-Roll-Bar.