Wer meinen Blog verfolgt weiß, dass ich immer wieder mal Teile bei Jaguar Classic Parts in England bestellt habe. Die Webseite ist gut gemacht, man findet schnell, was man braucht – wenn die Teile denn noch verfügbar sind. Es lässt sich nämlich dort auch verfolgen, welche Teile in den letzten Jahren ausgelaufen sind.
Ein Beispiel: Noch im vergangenen Jahr habe ich die elektrochromatisch abblendenden Spiegelgläser in den Außenspiegeln getauscht (Beitrag dazu). Heute, gut ein Jahr später, sind diese Spiegelgläser bei Jaguar nicht mehr verfügbar (…bei anderen Händlern aber durchaus noch).
Als ich vor ein paar Tagen nochmal auf der Seite von Jaguar Classic Parts unterwegs war, habe ich mich spontan entschieden, mir zu Weihnachten folgende Chromteile selbst zu schenken, die noch verfügbar sind:
- Verchromte Außenspiegelkappen („Mirror Back Cover“) für die linke und rechte Seite (Nr. 12 im linken Bild)
- Chrom-Abdeckungen für den vorderen Stoßfänger links und rechts (Nr. 8 und 9 im rechten Bild)
Kein billiges Vergnügen – der Gesamtbetrag lag bei 562,70 britischen Pfund, was 658,76 Euro entspricht. Nun gut, ein wertvolles Weihnachtsgeschenk eben. Noch gibt es die Teile ja, also lieber nicht warten…
Die eigentliche Überraschung kam kurz darauf via Email von DHL: Man bittet um Bezahlung von 180,76 Euro vor der Zustellung.
Die Erklärung ist simpel: Seit dem 1. Januar 2021 ist das Vereinigte Königreich bekanntermaßen nicht mehr Teil des EU-Binnenmarktes und der Zollunion. Damit fallen für eine solche Lieferung auf UK Zollgebühr, Einfuhr-Umsatzsteuern (EUSt) und Kapitalbereitstellungsprovisionen an (letztere stellt DHL in Rechnung). Insgesamt stellt sich die Rechnung wie folgt dar:
Eine kurze Recherche zeigt, dass dies in der Tat dem Standard entspricht. Die EUSt beträgt in der Regel 19% (selten 7%). Zollgebühren werden ab einem Warenwert von 150 Euro fällig und unterscheiden sich in ihrer Höhe je nach Warengruppe. (Mehr Informationen dazu gibt es z.B. auf dieser Seite.)
Die Freude an meinem Weihnachtsgeschenk in Form flammneuer Chromteile habe ich mir natürlich trotzdem nicht nehmen lassen. (Interessant übrigens: Die Bumper Blades sind laut Prägestempel der Werkzeugform offenbar erst im Jahr 2017 hergestellt worden, siehe viertes Foto in der Galerie.)
Aber dennoch – eine Bestellung wie diese i.H.v. 650 Euro wird nun 180 Euro teurer! Eine Bestellung im ansonsten ja sehr guten Webshop von Jaguar Classic Parts lohnt sich damit natürlich kaum noch… Wirklich schade!
Sehe ich das richtig das es eigentlich nur knappe 47€ sind? Denn die Mwst aus UK wurde ja nicht berechnet. Das war aber vor dem Brexit der Fall.
Frohe Weihnachten.
Hallo Tobias, das ist in der Tat ein guter Punkt! Du hast recht, das muss man gegeneinander aufrechnen; damit relativieren sich die Mehrkosten erheblich. Danke für den Hinweis!!
Es gibt aber auch Handelsplattformen von Firmen in UK, bei denen man den „Endpreis“ für ein Shipment nach Europa sieht.
Wir hatten im Sommer ein paar Tapetenrollen bei Graham & Brown bestellt, und ich hatte fest damit gerechnet, dass der Frachtführer noch rund 25% an Steuern und Zöllen auf die 390 Euro aufschlägt. Aber dann doch nicht. Der Preis im Webshop war der „Kundenendpreis“. — Da kann man auch mal positiv überrascht werden.
Aber sonst, Michael, schöne Geschenke hast Du Dir ausgesucht.
Hallo Elmar! Danke für die Information – das macht es natürlich erheblich transparenter… Viele Grüße, Michael