
Es ist mal wieder soweit: Im August 2025 stand die zweijährliche Hauptuntersuchung meines Daimler V8 an. In den vergangenen Jahren war es eigentlich immer so, dass dabei eine mittlere bis größere Reparatur fällig wurde. Mit sportlichem Ehrgeiz war ich letzte Woche der Hoffnung, dieses Mal vielleicht ohne Auffälligkeiten durchzukommen, schließlich fährt das Auto so gut und problemlos. Weit gefehlt… 😳

So stellte der Prüfer bei der Inspektion eine kleine, aber eben vorhandene Durchrostung des Rahmens vorne rechts fest. Gemeinsam mit dem X308-Spezialisten Alex Hartsen von Hartsen Automobiltechnik in Viersen konnte ich gestern Abend den Unterboden genauer inspizieren.
Mein X308 befand sich dabei wie so oft bei Auto Hartsen in illustrer Runde: Vor ihm eine Serie III, daneben ein schwarzer S-Type, davor ein XJ40 im schönen Westminster Blue (der regelmäßigen Leser von x308.net aus diesem Gastbeitrag bereits bekannt ist, an dieser Stelle viele Grüße an Jan), und in der Toreinfahrt noch ein Lamborghini Jarama… 🥰
Kommen wir aber zurück von den eigentlich so schönen Autos zur harten Realität und damit zum Unterboden meines X308.

Die Durchrostung, über die der Prüfer – offenbar wirklich mehr oder minder zufällig – gestolpert ist, offenbart sich nicht auf den ersten Blick.

Man muss mit Argusaugen vorne rechts über der Vorderachse den Rahmen entlang gehen und stößt dann auf das problematische Loch. Tatsächlich hat sich hier offenbar über viele Jahre unentdeckt ein kleines Loch von schätzungsweise 2 x 2 cm entwickelt, das zu richten ist. Die Herausforderung liegt hier vor allem in der Zugänglichkeit: Die Vorderachse muss raus! (Das ist bereits einmal im Jahr 2018 bei der großen Rostentfernung bei Toni König in Köln passiert, siehe dieser Beitrag von mir damals.)

Bleibt die Frage, warum der Rahmen gerade hier punktuell durchgerostet ist, nachdem das über mehr als 20 Jahre offenbar nicht passiert ist. Abschließend beantworten lässt sich das erst nach Ausbau der Vorderachse, um die „Gegenseite“ des Rahmens sehen zu können. Die Vermutung liegt aber nahe, dass hier ein Schweißpunkt des Werks liegt, der im Laufe der Jahre unentdeckt Rost gesammelt hat.
Mein Jaguar war die ersten Jahre seine Lebens als Daily Driver in Regensburg unterwegs und dürfte da auch immer wieder Salz auf den Straßen erlebt haben. Hier zeigt sich nun, wie schwer es ist, den Rost loszuwerden, wenn er einmal am X308 zu nagen begonnen hat.
Im Laufe unserer Untersuchung werden noch zwei weitere, kleinere Baustellen deutlich. Da sind zum einen kleine Öltropfen an den Schrauben der Ölwanne, die auf eine undichte Ölwannendichtung deuten. Das ist im Zuge des ohnehin geplanten Ölwechsels kein großes Thema.

Dann ist da noch der Klimakompressor: Auch er ist von unten leicht feucht, hier zeigt sich etwas Kältemittel. Da dürfte ein neuer Kompressor fällig sein. Damit steigt die Rechnung um einige Hundert Euro weiter, aber auch das kann ich als Verschleißteil nachvollziehen. Den Klimakompressor hatte ich noch nie tauschen lassen.

Fazit: Die Arbeit am X308 geht uns nicht aus. Die Verschleißerscheinungen an Komponenten wie dem Klimakompressor kann ich gut nachvollziehen, das geht mit 20 bis 30 Jahre alten Fahrzeugen nunmal einher. Deprimierender ist der Rost für mich, in dessen Entfernung ich in den letzten zwölf Jahren mit diesem X308 bereits viel Energie und Geld investiert habe. (Wer Interesse hat: Ich hatte in diesem Beitrag vor zwei Jahren mal alle Kosten in zehn Jahren mit dem X308 aufgeführt.)
Aufgeben ist aber natürlich keine Option, wer schön sein will muss bekanntermaßen leiden – ich bleibe dran! 😊
The authors detailed and honest account of the X308s issues is both relatable and slightly frustrating. Its great to see their dedication to maintaining the car despite the challenges!