Nachdem ich im vergangenen Sommer aus verschiedenen Gründen meinen 1992er Mercedes 500 SL verkauft hatte, habe ich in den vergangenen Wochen die Suche nach einem BMW Siebener der Baureihe E32 intensiviert. Hier hatte ich über erste Eindrücke von der Suche berichtet. Am letzten Wochenende wurde dann aber unweit meines Wohnortes – in Recklinghausen – ein verlockender Mercedes SL der Baureihe R129 inseriert, der mich neugierig machte:

Es handelte sich um die seltene, sportliche Motorisierungsvariante „300 SL-24“ aus Januar 1992 mit nur 49.900 Kilometern Laufleistung und den ebenso seltenen „Stoff Karo“ Sitzen. Ein Telefonat mit dem Verkäufer am Samstagnachmittag hat mein Interesse bekräftig, am Sonntagnachmittag war bereits Probefahrttermin vor Ort. Das Auto stand wirklich gut da: Alles funktioniert, Lack und Innenraum ohne erkennbare Beschädigungen, ein durchgängig gepflegtes Scheckheft belegt zusammen mit diversen Werkstattrechnungen die niedrige Laufleistung. Ich bin spontan begeistert von dem Auto. So einen SL trifft man nicht (mehr) oft auf dem Markt, und der Preis stimmt nach kurzer Verhandlung. Ich schlage kurzentschlossen zu!

Am folgenden Dienstagabend überführen wir den SL zu uns an den Niederrhein, standesgemäß im Konvoi mit dem 500 SL eines guten Freundes.

Foto von einem SL zum nächsten: Überführungsfahrt meines neuen SL von Recklinghausen zu uns in den Kreis Viersen. Erster Eindruck: Das Auto fährt klasse!

Auf der ersten längeren Fahrt war ich natürlich gespannt, welche Mängel sich vielleicht offenbaren würden. Glücklicherweise bestand der Überraschungseffekt aber darin, dass dieser SL wirklich klasse fährt. Kein Klappern oder Knistern, die Steifigkeit von Fahrwerk, Antriebsstrang und Sitzen erinnert fast an einen Jahreswagen. Und das, obwohl im kommenden Januar der 30. Geburtstag (und damit das H-Kennzeichen) ansteht…

Echtes Highlight: Ein (fast) 30 Jahre alter SL mit weniger als 50.000 Kilometern Laufleistung

Auf dem Weg nach Hause nutzen wir einen Parkplatz für ein erstes, kleines Foto-Shooting mit den beiden SL, mit denen wir unterwegs sind.

Zeitgenössisches Duo: 1989er 500 SL in blauschwarz-metallic links, 1992er 300 SL-24 in brillantsilber-metallic rechts
Ich finde, dem SL steht silber!
Gut erhaltenes Interieur, nur das nachgerüstete Radio soll bald wieder einem Becker Grand Prix 2000 RDS weichen, mit dem der SL auch ausgeliefert wurde
Die Sitze in Stoff Karo waren damals zwar Serienausstattung, sind aber heute selten, insbesondere in diesem Erhaltungszustand. Die meisten SL wurden eben doch mit Leder bestellt.
Faszinierendes Aggregat: Der M104 (so hieß der 24-Ventiler-3-Liter-Sechszylinder bei Mercedes intern) macht Spaß durch seine Drehfreude und den Sound – recht sonor bei niedrigen Drehzahlen, kernig und gut hörbar bei hohen Drehzahlen. Der Sportmotor im R129!
Interessant ist auch, dass dem 300 SL-24 eine kürzere Übersetzung mitgegeben wurde als allen anderen SL. Selbst der merklich schwächere 300 SL hatte eine längere Übersetzung. Das macht das Fahrzeug dynamischer, aber sorgt auch für ein hohes Drehzahlniveau wie hier im Bild: 160 km/h bedeuten im höchsten Gang der Viergang-Automatik schon fast 5.000 U/min! Und man sieht auf dem Foto auch: Am ersten Wochenende mit dem SL habe bereits die 50.000 km-Marke geknackt 🙂

Soweit zu den ersten Eindrücken mit unserem spontanen Familienzuwachs. In den kommenden Wochen werde ich sicher noch eine Gelegenheit finden, den SL etwas detaillierter vorzustellen…

5 Kommentare


  2. Herzliche Gratulation. Und danke für die vielen tollen Berichte zum Daimler und dem Mercedes. Sie sind ohne Zweifel ein Connaisseur. Fahre selbst XJR 100 und XKR 4.0 Coupe. Sollten Sie mal auf Durchreise in der Schweiz sein, dann melden Sie sich doch per E-Mail. Viele Grüsse

    1. Author

      Vielen Dank für Ihre nette Nachricht! Und danke für das Angebot, würde mich sehr freuen!



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